Diese deutschen Briefmarken können Sie reich machen
Von t-online
22.11.2024 – 21:41 UhrLesedauer: 2 Min.
Sie erzählen von politischen Umbrüchen und künstlerischem Schaffen. Deshalb erreichen einige dieser historischen Zeugnisse bei Auktionen erstaunliche Rekordsummen.
Inhaltsverzeichnis
- Rekordpreise für deutsche Briefmarken
- Seltenheiten aus der Neuzeit
- Was macht eine Briefmarke wertvoll?
- So bestimmen Sie den Wert Ihrer Briefmarken
Für Sammler sind deutsche Briefmarken mehr als nur historische Zeugnisse: Manche dieser kleinen Kunstwerke erzielen auf Auktionen Rekordsummen. Aber welche Marken gehören zu den wertvollsten, und was macht ihren Reiz aus?
Ein besonders berühmtes Exemplar ist der Baden 9 Kreuzer Fehldruck aus dem Jahr 1851. Aufgrund eines Druckfehlers erschien die Marke in Grün statt in Rosa, was sie zu einer der seltensten und teuersten deutschen Marken macht. Heute existieren nur noch vier Exemplare, und bei einer Auktion im Jahr 2008 wurde eines davon für beeindruckende 1,5 Millionen US-Dollar verkauft. 2019 wurde noch mal eine verkauft, und zwar für 1,26 Millionen Euro.
Rekordpreise für deutsche Briefmarken
Fast ebenso begehrt ist die Oldenburg 1/3 Gr. Schwarz auf Grün von 1859. Diese ungezähnte Briefmarke mit dem Wappen des Herzogtums Oldenburg ist eine der seltensten ihrer Art. Ein Block mit zwölf dieser Marken erzielte 2019 einen Versteigerungspreis von 320.000 Euro.
Umfrage von t-online|272 Teilnehmer
Welche Erfahrung haben Sie gemacht?
Ich habe schon einmal an einer Auktion teilgenommen und Briefmarken verkauft.
Ich habe eine Fehldruck-Marke in meiner Sammlung gefunden.
Ich habe meine Briefmarkensammlung professionell bewerten lassen.
Ich habe bisher keine derartigen Erfahrungen mit Briefmarken gemacht.
Seltenheiten aus der Neuzeit
Auch aus jüngerer Zeit gibt es deutsche Briefmarken, die Rekordpreise erzielen. Ein Beispiel ist die Audrey-Hepburn-Marke von 2001. Von den ursprünglich gedruckten 14 Millionen Stück wurden nahezu alle wegen Lizenzproblemen vernichtet. Die wenigen verbleibenden Exemplare gelten heute als äußerst kostbar und werden bei Auktionen hoch gehandelt.
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Ein kurioser Fund ist die Kerstfest-Fehldruck-Marke von 2016. Aufgrund eines Schreibfehlers – das niederländische Wort „Kerstfest“ war fehlerhaft gedruckt – wurde die gesamte Auflage zerstört. Einige wenige Exemplare gelangten dennoch in den Umlauf und erreichten Spitzenpreise.
Was macht eine Briefmarke wertvoll?
Der Wert einer Briefmarke hängt von mehreren Faktoren ab:
Seltenheit: Je weniger Exemplare existieren, desto höher der Preis.
Zustand: Unbeschädigte Marken sind besonders begehrt.
Fehldrucke: Fehler machen Marken oft einzigartig und steigern ihren Wert.
Historische Bedeutung: Marken, die besondere Ereignisse oder Epochen repräsentieren, gelten als besonders wertvoll.
So bestimmen Sie den Wert Ihrer Briefmarken
Für eine Bewertung können Sammler spezialisierte Kataloge wie den „Michel“-Katalog nutzen oder sich an Fachhändler und Auktionshäuser wenden. Bei besonders wertvollen Stücken empfiehlt sich ein Echtheitszertifikat. Beim Verkauf bieten seriöse Plattformen oder Auktionen die beste Chance, den optimalen Preis zu erzielen.
SÜDWEST AKTUELL
Heft 288, Dezember 2022
PDF-Datei
(Größe 6,3 MB)
Die Philatelie bzw. Briefmarkenkunde
Die Philatelie oder Briefmarkenkunde beschreibt das systematische Sammeln von Postwertzeichen (Briefmarken) für ihre Verwendung auf Postsendungen jeglicher Art und der Erforschung postgeschichtlicher Dokumente sowie von Belegen.
Der Begriff „Philatelie“ ist ursprünglich eine aus dem griechischen zusammengesetzte Version von philos „Freund, Liebhaber“ und ateleia „Abgaben–, Steuerfreiheit“, da der Poststempel den Absender von weiteren Abgaben befreite. Er wurde von Georges Herpin am 15. November 1864 in der fünften Ausgabe der Pariser Briefmarkensammlerzeitschrift „Le Collectionneur de timbres-postes“ in die Welt gesetzt und ist seitdem ein prägendes und unvermeidliches Wort in der Welt des Briefmarkensammelns. In Deutschland ist der vereinfachte Begriff überwiegend bekannt unter „Briefmarkenkunde“, aber auch „Briefmarkenliebhaber“ und „Briefmarkensammler“ sind geläufige Übersetzungen. |
Die Anfänge der Philatelie und die ersten Philatelisten der Welt
Ihre Wurzeln hat die Philatelie im Jahre 1840, als die erste Briefmarke der Welt, die One Penny Black, in Großbritannien ausgegeben wurde.
Nach und nach wurden die kleinen Postwertzeichen auch in anderen Ländern eingeführt und das Briefmarkensammeln fand, wenn auch sehr langsam, erste Bedeutung. So entstanden die ersten Generalsammlungen, das Ziel alle Briefmarken der Welt in seiner Sammlung zu besitzen- ein nicht so umfangreiches Bestreben, da die Zahl der Ausgaben damals sehr gering waren.
Der Brite John Edward Gray, ein bedeutender Zoologe, bezeichnete sich selbst als den ersten Philatelisten der Welt, da er bereits vor der Einführung der Briefmarken, Marken gesammelt hatte, Steuer – und Stempelmarken und gleich am 6. Mai 1840 kaufte er sich die ersten Briefmarken mit der bis dato ungewöhnlichen Absicht, sie zu bewahren und nicht zu verbrauchen.
Die verschiedenen Ausprägungen der Philatelie
Die Vorphilatelie beschäftigt sich mit der Postgeschichte und den Briefen der Vormarkenzeit. In den meisten Ländern liegt dieser Zeitpunkt in der Mitte bzw. zu Beginn der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein Vorphilatelist sammelte damals Altbriefe mit handschriftlichen Vermerken und Stempeln.
Bei der klassischen Philatelie beschäftigt man sich näher mit den Briefmarkenausgaben einzelner Staaten oder begrenzter Zeiträume (zum Beispiel Weimarer Republik oder Westberlin) in einer der beiden Erhaltungsformen „postfrisch“ oder „gestempelt“. Dabei wird besonders auf die qualitativ hochwertige Erhaltung der Briefmarken sowie eine gute Strukturierung der Sammlung geachtet.
Auch Belege wie Briefe oder Ganzsachen können, sofern diese aus dem Postverkehr stammen und eine historische Relevanz besitzen, Teil der klassischen Philatelie sein.
Bei der Motivphilatelie sammelt man Briefmarken aus aller Welt mit einem bestimmten Motiv bzw. Themen, wie z. B. Sport oder Komponisten. Motivsammler versuchen möglichst viele Marken und Sätze ihres Sammelgebiets zu erhalten und zu dokumentieren.
Aerophilatelie ist ein Teilgebiet der Motivphilatelie, das sich mit dem Sammeln von Belegen, die per Flugpost befördert wurden, beschäftigt. Ein in etwa synonymer Begriff ist die Luftpostkunde. Dazu gehören auch alle anderen Dokumente, die im Zusammenhang mit der Luftpostbeförderung stehen sowie die dafür nötigen Flugpostmarken.
Es gibt noch weitere Teilgebiete der Motivphilatelie, die sich jeweils immer mit einem bestimmten Thema befassen. Daher haben wir Ihnen hier die bekanntesten Themen aufgelistet, welche Sie auch in unserem Angebot finden können:
- Luftpost (Erstflüge + Sonderflüge)
- Eisenbahn
- Schiffahrt
- Weltraumfahrt
- Umweltschutz
- UNO
- Sport (Fußball, Olympia)
- Musik